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Was ist das Fischer-Tropsch-Verfahren? EN 15940

Was ist das Fischer-Tropsch-Verfahren? EN 15940

Die durch das Fischer-Tropsch-Verfahren gewonnenen Kohlenwasserstoffe sind Grundlage zur Herstellung synthetischer Benzin- oder Dieselkraftstoffe.

1. Das Wichtigste in Kürze

Die Fischer-Tropsch-Synthese ist ein großtechnisches Verfahren, in dem feste oder gasförmige Stoffe verflüssigt werden.
Infolge des Ersten Weltkrieges und der einhergehenden Treibstoffknappheit wurde die Entwicklung vorangetrieben.
Anfangs bildete Steinkohle die Grundlage für die synthetischen Kraftstoffe.
Heute ist es auch möglich, aus Bio- oder Erdgas synthetisches Rohöl als Grundlage für alternative Kraftstoffe herzustellen.
Zur Erreichung der Klimaziele und zur Senkung des Ausstoßes an Treibhausgasen
werden synthetische Kraftstoffe wie unser FuelMotion® Diesel G (GTL) immer wichtiger.

2. Entwicklung des Fischer-Tropsch-Verfahrens

Das Fischer-Tropsch-Verfahren wurde bereits in den 1920-er Jahren entwickelt. Der Mangel an Erdöl und Kraftstoffen führte dazu, dass die Suche nach Alternativen von politischer und militärischer Seite angeschoben wurde. Wegbereiter waren die Namensgeber Franz Fischer und Hans Tropsch. Im Zweiten Weltkrieg erlangte das Verfahren eine besondere Bedeutung und wurde im großen Stil angewandt. Nach dem Krieg verlor die Fischer-Tropsch-Synthese an Bedeutung, da Kraftstoffe aus Erdöl bedeutend günstiger waren.

In Südafrika wurden ab den 1950er Jahren große Anlagen in Betrieb genommen. Das Land konnte auf große, leicht abbaubare Kohlevorkommen zurückgreifen. Auch Nigeria und Malaysia haben entsprechende Anlagen in Betrieb.

Im Laufe der weiteren Forschung und Entwicklung wurde auch Erd- und Biogas als Grundstoff entdeckt. Die Kraft- und Brennstoffe von FuelMotion® werden auf unterschiedliche Weise hergestellt. Im Fischer-Tropsch Verfahren wird aktuell unser synthetisches FuelMotion® Diesel G, ein GTL-Kraftstoff (Gas-to-Liquid) hergestellt, aber auch für das bald verfügbare FuelMotion® Synfuel98 kommt dieses Verfahren zur Anwendung.


3. Wie funktioniert das Fischer-Tropsch-Verfahren?

Ursprünglich wurde Kohle als Grundstoff verwendet. Diese wurde vergast – entstand ein Kokereigas. Das sogenannte „Synthesegas “ besteht aus Koks und Wasserstoff. In jüngerer Zeit wird anstatt des Kokereigas auch Biogas oder Erdgas verwendet. Das ermöglicht die Verwendung von fester Biomasse als Ausgangsstoff.

Unter dem Einsatz eines Katalysators entstehen bei Temperaturen um 200 Grad flüssige Kohlenwasserstoffe. Die verflüssigte Form hat den Vorteil, dass sie leichter entzündlich ist als Festbrennstoffe und einfacher zu transportieren als gasförmige Stoffe. Infolge der Verknappung und Verteuerung von Erdöl ist die Verwendung dieser synthetischen Rohöle weltweit wieder interessant geworden. Unter Einsatz regenerativer Energiequellen ist der Herstellungsprozess zudem umweltfreundlich.


4. Welche Rolle spielt das Fischer-Tropsch-Verfahren heute?

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war es Ziel, sich von Erdöllieferungen unabhängig zu machen. Heute ist das natürlich auch ein sehr wichtiger Punkt, jedoch nicht der Einzige. Der Klimawandel macht es nötig, Alternativen zu suchen und letztendlich weniger Umweltschäden und Treibhausgasemissionen zu verursachen.

Zukunftsweisender als die Verwendung von Erdgas sind Abfälle und Reststoffe aus der Landwirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie, mit denen 90% CO2-Minderung schon heute in Form von HVO 100 (hydrotreated vegetable oils; dtsch.: 100% hydrierte Pflanzenöle) problemlos realisiert werden. Hierbei werden sog. UCOs (used cooking oils; dtsch.: Altspeisefette) hydriert und zu unserem FuelMotion® Diesel H (HVO 100) und FuelMotion® Heating H (HVO 100) verarbeitet. Durch die Nutzung regenerativer Energien in der Herstellung trägt FuelMotion® zusätzlich dazu bei, insbesondere CO2-Emissionen drastisch zu senken.